Die Patent-Papierfabrik Hohenofen spielte einst eine zentrale Rolle in der Gestaltung der wirtschaftlichen Entwicklung und des gesellschaftlichen Lebens in Hohenofen und der Region. Mit ihrer Schließung 1992 verloren die Menschen vor Ort nicht nur ihre Arbeitsplätze, sondern auch ihren Lebensalltag, der weitestgehend vom Rhythmus der Fabrik und dem Leben in der ländlichen Arbeitersiedlung geprägt war und ihren Hauptbezugsort. Damit einher ging auch der Zerfall des öffentlichen, gesellschaftlichen Lebens und des vorher ausgeprägten, durch den Betrieb gestärkten Zusammenhalts und Gemeinsinns der Menschen vor Ort.

Das Industriedenkmal Patent-Papierfabrik Hohenofen versteht sich als ein Ort der Erinnerung und des Wissens, der die Industriegeschichte der Region repräsentiert, erhält und vermittelt. Wir möchten im Zeitalter der Digitalisierung die breite Öffentlichkeit für das Thema Papier sensibilisieren, inspirieren und wieder begeistern. Die Papierfabrik wird deshalb als eine offene Plattform für unterschiedliche Akteur*innen und Bevölkerungsgruppen konzipiert. Wir möchten, dass die Patent-Papierfabrik Hohenofen Menschen anzieht und inspiriert. Neben der Bewahrung und der Dokumentation des Kulturgutes und Zugänglichkeit des Denkmals steht die aktive Nutzung im Fokus. Die Historie des Ortes soll sichtbar und erfahrbar bleiben.

Seit 2003 werden fortlaufend grundlegende Räumungs- und Sicherungsarbeiten des Geländes und der Gebäude vom ansässigen Verein Patent-Papierfabrik Hohenofen e.V. vorgenommen. Neben Arbeiten am Dach und Restaurierung der Fenster, wurden u.a. die im 19. Jhd. errichteten Papierherstellungsmaschinen im Hauptgebäude zum großen Teil dokumentiert, ein Highlight ist die ca. 42 m lange, restaurierte Papiermaschine.

Heutzutage fungiert das Hauptgebäude nicht nur als „musealer Teil“ des Areals, sondern auch als Kulisse für kulturelle Veranstaltungen. Die weiteren Gebäude auf dem 1,5 ha großen Gelände werden langfristig als Kultur-, Projekt- und Begegnungsräume gestaltet und geöffnet, sowie als Ateliers und Werkstätten und Produktionsstätten für regionale und nachhaltige Unternehmen nutzbar gemacht.