Rohstoffe
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren Hadern (Lumpen), also Altkleider, Schiffstaue und andere textile Produkte praktisch der einzige Rohstoff für die Papierindustrie. Da sie knapp waren, herrschten strenge Regelungen zur Sammlung und zwischen den Papierproduzenten tobte ein ständiger Kampf um das Rohmaterial. Ab 1800 wurde Packpapier in unbedeutendem Umfang auch aus Stroh hergestellt. 1843 erfand F. G. Keller den Holzschliff. Auf den nun aufkommenden Maschinen konnte Papier in unbegrenzter Menge produziert werden. Leider ist Lignin, die Gerüstsubstanz des Holzes, nicht alterungsbeständig, sodass alle ab etwa 1845 produzierten holzhaltigen Papiere dem Verfall unterliegen. 1851 wurde das erste Verfahren für die Herstellung von Zellstoff erfunden, in dem Lignin und andere Bestandteile entfernt werden. Aus der fast reinen Zellulose werden „holzfreie“ Papiere hergestellt – in abnehmender Menge, weil der Einsatz von Altpapier (mit dem Deutschland weltweit führend ist) für alle Papiere, die keiner langen Lebensdauer bedürfen, den Holzeinsatz mindert.